Hochwasser

Hochwasser 14.-20.09.2024

Bereits Dienstag den 10. September deuteten erste Prognosen auf erhebliche Niederschlagsmengen hin. Meteorologen warnten vor anhaltendem Starkregen, der in den kommenden Tagen zu einem deutlichen Anstieg der Wasserstände führen könnte.

Am 13. September traf sich der Unterabschnitt bei der Firma Eigner bereits unter dauerhaftem Regen um als Vorbereitung Sandsäcke zu befüllen. Gleichzeitig wurde beschlossen gemeindeweite Kontrollfahrten im Abstand einiger Stunden zu tätigen.

Samstag

Obwohl wir noch ruhig in den Samstag starten konnten, zeigten die Regenfälle bereits Auswirkung auf Gewässer und Sickerflächen. Das rasche Ansteigen der Pegel wärend der Kontrollfahrten sowie der erstärkende Wind liesen uns einen intensiven Abend/Nacht erwarten.

Um 16:23 wurden wir zum ersten Einsatz "T1 Sturmschaden - Baum auf Straße" alamiert.

Kaum im Feuerwehrhaus angekommen, rückten RFA (Quellengasse) sowie KLF (Tulbinger Kogl) bereits wieder aus. Unwissend das es für die kommende Nacht einer der längsten Aufenthalte im Gerätehaus gewesen sein sollte.

Aufgrund der Überlastung des Funkverkehrs erfolgte die Kommunikation vorrangig per Handy. Neue Einsätze wurden zentral gemeldet, da sich rasch zeigte das die einzelnen Feuerwehren mit der Koordination und Abwicklung der Einsätze überfordert waren.

Diese zentrale Einsatzleitung wurde von der Freiwilligen Feuerwehr Katzelsdorf übernommen. Dabei erwies sich die Nähe zur Gemeinde als vorteilhaft, ebenso wie die umfassende Erfahrung der Feuerwehr im Aufbau und in der Betreuung der Einsatzleitung.

Sonntag

Im laufe der Nacht spitzte sich die Lage zu, bis um etwa 4 Uhr morgens die Pegelstände eine kritische Marke erreichten. An diesem Punkt wurde entschieden den Zivilschutzalarm für die Katastrahlgemeinden auszulösen. In den frühen Morgenstunden war es schlussendlich soweit und die Bachbette konnten die Wassermassen nicht mehr halten. Als Folge wurden Teile der "Grube" sowie Wilfersdorfer und Katzelsdorferstraße teilweise überflutet und damit unpassierbar.

Die Einsatzkräfte, zu diesem Zeitpunkt bereits seit etwa 14h im Einsatz, wurden von ihren unterschiedlichen Aufgaben (Dammbau, Auspumparbeiten, ...) in die Gerätehäuser zurückberufen. Nun galt es sich auf mögliche Menschenrettungen vorzubereiten und auf ein Absinken der Pegel zu warten.

Durch einige Regenpausen, sowie das beherzte Eingreifen des Bürgermeisters von Königstetten Roland Nagl (öffnete mittels Bagger den Bachdamm zwischen Tulbing & Königstetten) kam es zu einem Absinken wieder knapp unter das Straßenniveau.

Am Nachmittag begannen die ersten Auspumparbeiten, zeitgleich konnten erste evakuierte Personen in ihre Häuser zurückkehren. Mit Sonnenuntergang wurden die Arbeiten vorerst eingestellt und die Einsatzkräfte in Nachtruhe geschickt. Weiters wurde eine Nachtbereitschaft für die Durchführung von Kontrollen eingerichtet, und die Einsatzleitung nahm ihre nächtliche Besetzung im Schichtdienst auf.

Montag

Nachdem sich die Lage seit Sonntagnachmittag beruhigte, starteten wir Montagmorgen mit der Abarbeitung der gemeldeten Einsätze (Auspump-, sowie Straßenreinigungsarbeiten). Unterstützt wurden wir hierbei durch einen KHD-Zug des nördlichen Tullner Bezirks.

Durch den anhaltenden Regen, verschärfte sich die Situation gegen Mittag erneut. Bäche traten wieder über die Ufer, Keller wurden erneut überflutet und große Teile der geleisteten Arbeiten wurden nichtig. Erneut galt es Sandsäcke zu füllen und behälfsmäßige Dämme zu errichten.

Dienstag

Nach einer unruhigen Nacht, mit regelmäßigen Kontrollfahrten im Ortgebiet, durfte wir in den Morgenstunden den KHD Zug des Bezirks Oberpullendorf (mit den Feuerwehren: Neckenmarkt, Deutschkreutz, Oberpullendorf, Lackenbach, Nebersdorf, Klostermarienberg, Rattersdorf, Kleinwarasdorf, Liebing, Langeck, Kobersdorf) mit 14 Fahrzeugen und 73 Feuerwehrmitgliedern begrüßen. Bei Sonnenschein und steigenden Temperaturen konnten wir zum 1. Mal seit knapp 3 tagen durchatmen und mit den Aufräumarbeiten beginnen.

Mittwoch - Freitag

Die restliche Woche war geprägt von intensiven Aufräumarbeiten in den betroffenen Gebieten. Mit vereinten Kräften wurden Straßen gesäubert und Keller ausgepumpt. Ein besonderer Dank gilt dabei all jenen Kameraden, die nach den bereits langen und anstrengenden Einsatztagen zusätzlich bereitwillig ihren Urlaub opferten, um weiterhin tatkräftig bei den Aufräumarbeiten mit anzupacken. Ebenso möchten wir uns bei den Arbeitgebern bedanken, welche großes Verständnis zeigten und ihre Mitarbeiter für den Einsatz im Dienst der Allgemeinheit freistellten.